Naturstein Carrara Marmor

Marmor besteht zu mindestens 80% aus Calcit und entsteht aus nahezu reinen Kalksteinen. Marmor gibt es in vielen Farbvariationen von weiß bis hin zum grau, weißbraun, rosa und selten auch schwarz. Carrara-Marmor ist eine der bekanntesten Marmorarten und wird in Italien in der Stadt Carrara bereits seit der Zeit der römischen Republik ab etwa 50 v. Chr. abgebaut. Die Entstehung der dortigen Vorkommen reicht 30 Millionen Jahre zurück und ist auf die Verschiebung der Kontinentalplatten von Afrika und Europa zurück zu führen. Calcitablagerungen aus Meeresorganismen wurden dadurch unter hohem Druck gepresst und verfestigten sich zu Carrara-Marmor.

Naturstein Carrara
Ab. Bild - Naturstein Carrara Marmor 8/9

Am bekanntesten ist die weiße Form, doch es gibt ebenso Farbvariationen von gelblich, rötlich und grau bis blau. Die Färbung ist abhängig von der Art der Mineraleinschlüsse im Gestein. Insgesamt wird der Carrara-Marmor in 50 Sorten unterteilt, die in einer Vielzahl von Steinbrüchen im Umkreis der gleichnamigen Stadt abgebaut werden. Selbst Lieferungen, aus dem gleichen Steinbruch, können in der Farbe voneinander abweichen. Carrara-Marmor wird je nach Farbe und Struktur unterschiedlich bezeichnet. Man unterscheidet zum Beispiel beim Bianco Carrara C (wobei „C“ für Classico steht) zwischen unito – schwach geädert und venato – stark geädert. Weitere Sorten heißen dementsprechend Bianco Carrara CD, Bianco Gioia oder Bianca Carrara D. Der Preis richtet sich in erster Linie nach der Farbe, wobei man davon ausgehen kann, dass ein Stein umso teurer ist, je heller die Farbe ist.

Der Marmor wird mit Seilsägen aus dem Steinbruch heraus gesägt und anschließend in den steinverarbeitenden Betrieben rund um Carrara mit verschiedenen Spezialsägen weiter zu Platten oder Fliesen verarbeitet. Als Pflaster ist Carrara-Marmor in allen Sortierungen erhältlich und kann in gesägter, geschnittener und gespaltener Form bezogen werden. Je nach gewünschtem Effekt kann so das entsprechende Marmorpflaster mit der passenden Oberflächenstruktur gewählt werden. Bei den weißen Carrara-Sorten kann es unter Umständen durch Wassereinfluss zu einer Verfärbung kommen. Dies liegt an den feinverteilten Pyriteinschlüssen im Marmor, die sich im Kontakt mit Wasser zu Schwefelsäure zersetzen und den Marmor gelb bis bräunlich einfärben. Durch die geringe Wasseraufnahmefähigkeit von unter einem Volumenprozent ist Carrara-Marmor als frostsicher einzustufen. Die geringe Saugfähigkeit im Gegensatz zu einigen anderen Marmorsorten verhindert ein Vollsaugen des Gesteins mit Wasser über die Kapillarwirkung, die sonst bei Frost zum Platzen des Steins führen kann. Bei der Verwendung im Außenbereich ist allerdings zu beachten, dass Marmor grundsätzlich empfindlich auf sauren Regen und allgemein Säuren reagiert. Zu beachten ist auch, dass sich weißer Marmor, der unter einem Kupferdach oder rund um ein Kupferrohr verlegt ist, mit der Zeit grünlich verfärben kann. Keine Probleme entstehen dort, wo der Kupferton des Daches mit einer Dachbeschichtung erzeugt wurde.

Carrara-Marmor wird häufig als Ornamentpflaster benutzt. Die helle Färbung und die edle Marmoroberfläche setzen attraktive Akzente in Verbindung mit vielen anderen Pflastersteinen und sind als farblicher Kontrast für die Strukturierung von Flächen, für Randbegrenzungen oder für die Kennzeichnung von Absätzen geeignet. Reizvoll kann zum Beispiel auch die Kombination mit Basaltpflaster sein. Der große Farbkontrast sorgt für ein edles Ambiente und ist ein echter Hingucker. Wie bei allen anderen Natursteinpflastern auch, sind bei der Gestaltung von Außenanlagen mit Carrara-Marmor auf eine fachgerechte Ausführung zu achten, bei der die Besonderheiten des Materials berücksichtigt werden.